FDP Murten unterstützt Saia-Burgess im Kampf gegen die feindliche Übernahme durch Sumida und begrüsst die aktuelle Wende mit dem „weissen Ritter“ aus Hongkong

Der Vorstand der FDP Murten hat an seiner letzten Sitzung den Übernahmekampf um das börsenkotierte Unternehmen Saia-Burgess, den grössten Murtner Arbeitgeber, eingehend diskutiert. Die FDP Murten begrüsst die abschlägige Antwort des Staatsrates auf die Anfrage von CVP-Grossrat Schoenenweid, welcher den Staat aufforderte, mit Aktienkäufen durch den Staat Freiburg die drohende Übernahme durch Sumida zu verhindern. Es kann und darf nicht sein, dass sich die öffentliche Hand regulierend einmischt, solange die Marktkräfte funktionieren. Mit dem Schritt an die Börse hat sich Saia-Burgess für die Finanzierung über den Kapitalmarkt entschieden und unterliegt damit den dort herrschenden Spielregeln.
 

Der Vorstand der FDP Murten hat an seiner letzten Sitzung den Übernahmekampf um das börsenkotierte Unternehmen Saia-Burgess, den grössten Murtner Arbeitgeber, eingehend diskutiert. Die FDP Murten begrüsst die abschlägige Antwort des Staatsrates auf die Anfrage von CVP-Grossrat Schoenenweid, welcher den Staat aufforderte, mit Aktienkäufen durch den Staat Freiburg die drohende Übernahme durch Sumida zu verhindern. Es kann und darf nicht sein, dass sich die öffentliche Hand regulierend einmischt, solange die Marktkräfte funktionieren. Mit dem Schritt an die Börse hat sich Saia-Burgess für die Finanzierung über den Kapitalmarkt entschieden und unterliegt damit den dort herrschenden Spielregeln.

Vorstand FDP Murten, Andreas Aebersold

Die FDP Murten macht sich jedoch Sorgen um die rund 600 Arbeitsplätze in Murten sowie den Weiterbestand des äusserst erfolgreichen Unternehmens. Der Erfolg der letzten Jahre ist Ausdruck einer intelligenten Strategie sowie qualitativ hochstehenden Produkten und Dienstleistungen, welche im Markt gefragt sind und gute Preise abwerfen. Die Arbeitnehmer und insbesondere das Management sind für die Umsetzung dieser Strategie verantwortlich. Ihnen spricht die FDP Murten Dank und Anerkennung aus, zumal der Erfolg von Saia-Burgess die Wertschöpfung in der Region Murten massgeblich beeinflusst. Wenn sich nun Verwaltungsrat und Management von Saia-Burgess gegen die Übernahme durch Sumida wehren und von einer feindlichen Übernahme sprechen, dann ist Sorge angebracht. Welches sind die Absichten der Japaner? Welche Strategie verfolgen sie? Werden die Arbeitsplätze von Murten nach Asien verlagert? Wieviel Wertschöpfung bleibt in der Region? Wird Saia-Burgess finanziell ausgehöhlt? Droht dem Unternehmen sogar der Untergang? Möglicherweise sind die Befürchtungen unbegründet, die Antworten auf viele Fragen sind jedoch bisher ausgeblieben.

Am Samstag, 27. August 2005 hat sich plötzlich das Blatt gewendet. Der Presse konnte entnommen werden, dass in letzter Minute - vor der ausserordentlichen Generalversammlung vom 31. August 2005 - ein „weisser Ritter“ aufgetaucht ist. Dieser heisst Johnson Electric, ist in Hongkong ansässig und bietet CHF 1"060 in bar pro Aktie Saia-Burgess, deutlich mehr als Sumida (CHF 950). Weisser Ritter bedeutet, dass der Investor dem Verwaltungsrat und dem Management „genehm“ ist, es sich also nicht um eine feindliche, sondern eine freundliche Übernahme handelt. Hingegen ist klar, dass die Unabhängigkeit der Saia verloren gehen wird. Dies mag zu beklagen sein, allerdings war zunehmend absehbar, dass die Unabhängigkeit von Saia nur noch auf schwachen Füssen stand. Viele private Aktionäre hatten bereits „Kasse gemacht“, sich von ihren Aktien getrennt und das Feld den institutionellen Investoren, namentlich den Hedge funds überlassen.

Die FDP Murten begrüsst, dass aufgrund der neuen Situation Saia-Burgess durch die Übernahme-transaktion nicht unmittelbar beeinträchtigt wird. Johnson Electric wird durch die Familie Wang kontrolliert, ist am Hang Seng kotiert und erreicht mit CHF 1.4 Mrd. Umsatz bzw. CHF 176 Mio. Gewinn eine Marktkapitalisierung von CHF 4.2 Mrd. (Vergleich: Saia-Burgess erzielte im 2004 CHF 568 Mio. Umsatz bzw. CHF 26 Mio. Gewinn und ist aktuell an der Börse CHF 653 Mio. wert). Johnson Electric verfügt über genügend finanzielle Mittel, um den Kaufpreis von knapp CHF 700 Mio. aus eigenen Mitteln bestreiten zu können. Die Gefahr einer finanziellen Aushöhlung der Saia ist damit weg vom Tisch. Es bestehen gute Chancen, dass die bisherige Strategie erfolgreich weitergeführt werden kann. Saia-Burgess kennt Johnson Electric als zuverlässigen Lieferanten. Beide Unternehmen operieren in der gleichen Branche und bearbeiten gleiche Märkte. Johnson Electric muss an einer starken und erfolgreichen Saia-Burgess interessiert sein. Für die Region Murten bedeutet es für’s erste eine Aufschnaufpause, die Geschichte wird jedoch mit Sicherheit noch weitergeschrieben ...

29.08.2005